KBS aktuell Berufsausbildung mit Erasmus-Plus-Projekt

Tourismuskaufleute der Gustav-von-Schmoller-Schule und Schüler des Sancaktepe Anadolu Lisesi in Istanbul starten ihr Erasmus-Plus-Projekt.

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Tourismuskaufleute und Lehrkräfte des Erasmus-Plus-Projekts

Projekte der Europäischen Union

Schulpartnerschaften werden von der Europäischen Union mit einem Budget von ca. 16,7 Millionen gefördert. Das ist viel Geld, trotzdem ist es gar nicht so einfach, den Zuschlag zu bekommen. Aus der Fülle der Anträge wurden für das Jahr 2015 lediglich 35 % genehmigt. Auswahlkriterien sind: Relevanz des Projekts, Qualität der Projektkonzeption und –durchführung sowie die Qualität der Zusammensetzung des Projektteams und die Projektwirkung. Das Projekt verwirklicht eine politische Zielsetzung von EU-Programmen, indem die interkulturelle Kompetenz von deutschen und türkischen Schülern gestärkt wird.

Projektpartner

Auszubildende des Fachbereichs Tourismus und Schüler des Sancaktepe Anadolu Lisesi in Istanbul arbeiten mit ihren Lehrkräften über einen Zeitraum von zwei Jahren an diesem Projekt. Die deutsch-türkische Verständigung gelingt in der gemeinsamen Projektsprache Englisch, so dass beide Seiten ihre Fremdsprachenkenntnisse laufend erweitern. Ein Jahr zuvor gab es bereits schon einmal ein gemeinsames Projekt, das sogenannten „Europa-Projekt“, das von der Heilbronner Bürgerstiftung gefördert wurde.

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Tourismuskaufleute und Lehrkräfte des Erasmus-Plus-Projekts

Projektinhalt

„Wir in Europa- kulturelle Vielfalt und die Überwindung von Fremdheit“ ist der Titel des zweijährigen Projekts zwischen den beiden Schulen aus Heilbronn und Istanbul. Die Projektinhalte richten sich nach den Inhalten der Ausbildung. Die deutschen Auszubildenden stärken in diesem Projekt ihre interkulturellen Kompetenzen und ihre Fähigkeiten, kundenorientiert und mitarbeiterorientiert zu arbeiten. Für die türkischen Schüler geht es hauptsächlich darum, ihre Berufsfähigkeit und ihre Zukunftsperspektiven für den Arbeitsmarkt zu verbessern. Dabei ermöglichen die deutschen Auszubildenden den türkischen Schülern die berufliche Orientierung, und gleichzeitig verbessern sie nachhaltig ihre Zielgebietskenntnisse über die Türkei als Reiseland. Berufsschüler besuchen wöchentlich elf Stunden die Schule, bleibt da überhaupt Zeit für ein deutsch-türkisches Projekt? „Gerade die enge Verzahnung der Projektinhalte mit dem Bildungsplan der Auszubildenden ist der Hauptgrund, weshalb wir von der Europäischen Union den Zuschlag bekommen haben“, meint Ursula Bühler von der Gustav-von-Schmoller-Schule, die den Projektantrag gestellt hat.

Zusammenarbeit

Über eine eigens eingerichtete Internetplattform der Gustav-von-Schmoller-Schule erarbeiten die Teilnehmer in der Projektsprache Englisch das theoretische Fundament ihres Projekts. Die Beiträge sind öffentlich und per Link über die Homepage der Schule einzusehen.

Praxisbezug

Die Arbeitsergebnisse via Internet sind die Grundlage für die beiden Arbeitstreffen der Schüler in Heilbronn und in Istanbul über einen Zeitraum von jeweils einer Woche. Die deutschen Schüler befassen sich zum Beispiel mit Kontaktaufnahme, Kundenorientierung und mit Merkmalen zur Messung von Dienstleistungsqualität. Sie erstellen eine Hotelbewertung und entwickeln einen Flyer für Reisebürokunden. Die türkischen Schüler sollen vom Bewerbertraining der AIM profitieren und im Tandem einen Arbeitsplatz kennen lernen. Beide Partner sollen über Rollenspiele ihre interkulturelle Kompetenz stärken.

Fazit

Das Projekt dient dem dauerhaften Erhalt einer Partnerschaft zwischen den beiden Schulen. Durch die berufliche Orientierung kann das Projekt in anderen Teilzeitklassen verwirklicht werden. Die Best-Practice-Beispiele des Projekts stehen allen Interessierten dauerhaft zur Verfügung. Die beteiligte Tourismusklasse ist begeistert, und Schülerin Susanna sagt: „ich find‘ das Projekt cool, Berufspraxis, Schule, Kultur Zielgebietswissen, alles wird miteinander verknüpft. Einfach toll!“

Ursula Bühler