Das neue Käthchen von Heilbronn stellt sich vor im Gespräch mit der GvSS-Redaktion

Hallo, mein Name ist Jennifer Glaser und ich bin Schülerin an der Gustav-von-Schmoller-Schule in Heilbronn. Momentan befinde ich mich im zweiten Lehrjahr zur Groß- und Außenhandelskauffrau bei der Firma Rala HN GmbH&Co KG. Seit dem 21. April 2012 bin ich das Hauptkäthchen von Heilbronn.
Wie kam es dazu, dass Sie sich als Käthchen beworben haben?
Seit gut sieben Jahren tanze ich bei den Heilbronner Majoretten und habe durch den Verein viel von den alten Käthchen mitbekommen. Dadurch habe ich von den Aufgaben des Käthchens erfahren und meine Neugierde war geweckt. Den letzten Anstoß für die Bewerbung hat allerdings meine Teamleiterin gegeben, die mich sehr darin bestärkt hat, als Käthchen zu kandidieren.
Welche Voraussetzungen sind notwendig, um sich als Käthchen zu bewerben?
Es gibt eine Altersbegrenzung. Man sollte zwischen 17 und 23 Jahre alt sein. Ebenso muss man in Heilbronn wohnen. Allerdings spielt es keine Rolle, ob man noch Schülerin ist oder bereits arbeitet.
Wie lief das Prozedere bis zur Wahl ab
Ungefähr zwei Monate vor der eigentlichen Wahl erhielt ich eine Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch, bei dem man dann sehr viel Info-Material über Heilbronn erhalten hat, welches man lernen sollte. Thematisch werden hier alle Bereiche abgedeckt, beispielsweise geht es um die Geschichte Heilbronns, um den Weinbau, um die Partnerstädte, eben um alles, was mit Heilbronn zu tun hat.
21. April 2012: Wie verlief der Tag der Wahl – mit dem Höhepunkt – dem Käthchenball am Abend?
Wir waren neun Bewerberinnen, die sich alle gut auf diesen Tag vorbereitet hatten. Vormittags fand eine schriftliche Prüfung statt. Am Abend war der Ball. Alle Bewerberinnen hatten abends eine Stunde Zeit, um aus drei Schlagwörtern eine kurze Rede vorzubereiten, die wir dann im Saal vor dem Publikum hielten. Zudem musste man der Jury Rede und Antwort stehen. Als dann nur noch drei Bewerberinnen übrig blieben und ich eine davon war, war ich begeistert es unter die ersten Drei geschafft zu haben! Dass ich dann allerdings zum Hauptkäthchen gewählt wurde, hätte ich nie für möglich gehalten. Meine Freude war riesengroß.
Wie war der Ball rückblickend für Sie?
Das war eine völlig neue Erfahrung für mich. Auf einmal stand ich im Rampenlicht. Zunächst war ich ziemlich überrascht, dass ich gewählt wurde, da ich nicht damit gerechnet hatte. Dieser Tag wird mir sicher lange in Erinnerung bleiben.
Was sind Ihre Aufgaben als Käthchen?
Meine Hauptaufgabe ist es, die Stadt Heilbronn zwei Jahre lang zu repräsentieren. Das kann in der Stadt selbst sein, aber auch außerhalb von Heilbronn. Im Detail bedeutet das, dass ich bei vielen verschiedenen Veranstaltungen dabei bin, wie beispielsweise bei der Eröffnung des Heilbronner Weindorfs, beim Trollinger Marathon, beim Neubürgerempfang usw. Außerdem bin ich bei Stadtführungen präsent oder ich überbringe Glückwünsche an Jubilare. Mein Kalender ist gut gefüllt und es gibt kaum eine Woche, in der ich keine Termine habe.
Wie bekommen Sie das zeitlich alles unter einen Hut?
Manchmal ist es schon schwer, Schule, Job, Freunde und den Käthchenjob zu organisieren. Außerdem tanze ich nach wie vor bei den Heilbronner Majoretten , mache Hip-Hop und trainiere selbst noch eine Gruppe mit 12-13-Jährigen Jugendlichen. Ich setze Prioritäten und bekomme sehr viel Unterstützung von meinen Ausbildern und meinem restlichen Umfeld. Das ist wirklich sehr hilfreich.
Wie bereiten Sie sich auf Ihre Käthchenauftritte vor?
Durch meine langjährige Erfahrung bei Tanzauftritten bin ich es gewohnt, vor vielen Menschen aufzutreten und mein Lampenfieber hält sich glücklicherweise in Grenzen. Es gibt außerdem einen Ansprechpartner, der für die Käthchen zuständig ist, unsere Termine vereinbart und uns unterstützt.
Warum wollten Sie Käthchen werden?
Insgesamt macht diese Aufgabe sehr viel Freude und ist bereichernd für mich. Durch diese Tätigkeit lernt man viele interessante Menschen kennen, denen man ansonsten niemals begegnen würde. Auch Persönlichkeiten sind darunter, beispielsweise der Oberbürgermeister von Heilbronn. Ich kann Kontakte knüpfen, die vielleicht auch für mein späteres Leben von Nutzen sind. Diese Tätigkeit ist ehrenamtlich und auf diese Weise kann ich mein Engagement einbringen. Da ich sehr offen bin und gerne auf Menschen zugehe, fällt es mir etwas leichter, die Aufgaben als Käthchen zu erfüllen.
Die Redaktion bedankt sich bei dem sehr sympathischen Käthchen von Heilbronn und wünscht ihr viel Erfolg für die nächsten zwei Jahre.
Durch das Gespräch führte Heike Lenz.