GvSS aktuell WG und BKWI bei SpardaSurfSafe-BW

„Eine Reise in die Welt der Hacker und Cyberkriminellen: Virtuelle Welten. Reale Gefahren.“

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SpardaSurfSafe in der Harmonie

 

„…Das Internet verändert unsere Gesellschaft in ähnlichem Ausmaß wie im 19. Jahrhundert die industrielle Revolution“. Mit diesem gehaltvollen Satz warb der Veranstalter der SpardaSurfSafe-BW Kampagne.

Die Schüler der Eingangsklassen des Wirtschaftsgymnasiums und des Berufskollegs Wirtschaftsinformatik besuchten am 01. März 2012 einen spannenden und authentischen Vortrag in der Harmonie Heilbronn.

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Thema war Online-Kriminalität, Cybermobbing, freiwillige oder unfreiwillige Datenprostitution, Anbahnung von Sexualstraftaten und eigene Internetvergehen wie das illegale Tauschen von Musik und Film. Geworben wurde zudem mit „echten Internet-Hackern“ als Referenten.

Schon beim Einkehren in den Saal der Harmonie machte der „echte Hacker“ sich alle Ehre und begann – natürlich unangekündigt- eingeschaltete Handys über Bluetooth zu hacken.

Schülernah und am Nerv der Zeit

Zu Beginn des Vortrages bewies sich der Referent Erwin Markowsky als gewollt, aber auch gekonnt schülernah und steigerte durch Witze die Erwartungshaltung der mehr oder minder gespannten Schüler. Zum Einstieg wählte er das allgegenwärtige, wohl nahezu alle Zuhörer betreffende Thema „Facebook“. Dabei wurde besonders die – von vielen Datenschützer kritisierte- neue Facebook-Chronik oder gar die automatische Gesichtserkennung von Facebookbildern angesprochen. Mit treffenden, alltäglichen Beispielen aus Facebookstatusmeldungen („Ab geht’s mit der ganzen Familie nach Italien“) führte er den Zuhörern das fehlende Datenschutzbewusstsein und ihre jugendliche Unbesonnenheit vor Augen: mit solchen „Posts“ werden Einbrecher förmlich eingeladen. Den Nerv der Zeit traf er mit dem Zuckerberg-Zitat: „“Privatsphäre ist out!“

Handys hacken – einfach gemacht

Schnell kam er zu den gehackten Handys, deren Bluetoothnamen nun an der Leinwand aufgelistet waren, und bewies damit die Einfachheit Handys zu hacken. Auf der Leinwand zeigte der Referent das Hacken hautnah: Der Telefonspeicher kann eingesehen, sogar gelöschte SMS können hervorgeholt werden. Anschließend zog er zwei Schüler aus dem Publikum und bat sie, zusammen mit einem Handy, vor die Tür zu gehen. Zur Freude der amüsierten Schüler- und Lehrerschaft, schallte das Lachen der Versuchskandidatin über den Lautsprecher des gehackten Handys durch den ganzen Saal.

Internet ist kein rechtsfreier Raum

Ein sehr ernst zunehmendes, aber auch genügend verinnerlichtes Thema, „Sexualstraftaten“, die sich über das Internet anbahnen, wählte er infolge und sparte nicht mit Trivialitäten wie „Trefft euch nicht mit Fremden aus dem Chat.“ Aber auch die fehlende Sicherheit bei simplen Passwörtern werde meist unterschätzt und aus diesem Grund appellierte er eindringlich an die Zuhörer, komplizierte Kombinationen zu wählen. Mit dem empfindsamen Thema Cybermobbing verdeutlichte Erwin Markowsky die Macht des Internets im Hinblick auf reale, seelische Belastungen.

Das Copyright

Der Vortrag mündete in das brisante Thema Internetkriminalität wie illegales Bereitstellen von Musikdateien und Filmen und deren Tausch. Als besonders eindrückliche Tatsache wählte er die hohen Geld- und Vollzugsstrafen von Tätern, die mehr oder weniger bewusst auf illegalem Wege Urheberrechte verletzen. Besonders warnte er vor den Nachfolgern des allseits bekannten Kino.to sowie dessen Verharmlosung und rechtlichen Grauzonen. Vor allem fehle Jugendlichen in diesem Bereich der Internetnutzung das Unrechtsbewusstsein.

Erst denken, dann hochladen

Zehn Minuten vor eins warf er die auf Zustimmung treffende Frage ein: Müsst ihr schon gehen? Zur Freude einiger Gegenstimmen rundet er den unkonventionellen Vortrag mit einem letzten Beispiel einer jungen Frau – die aufgrund entblößender Facebookbilder eine ersehnte Arbeitsstelle nicht bekam – ab.

Erwin Markowsky schließt mit dem Ziel „die Schüler zu sensibilisieren.“ Zurück bleibt ein über die Veranstaltung hinaus interessiertes Grüppchen Schüler.

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