Beim Bundeswettbewerb der Schulen „Jugend-trainiert-für-Olympia“ in der Sportart Handball erreichte die Gustav-von-Schmoller-Schule den zweiten Platz und konnte sich dadurch einen Startplatz im RP-Finalturnier sichern. Trotz erneuter personeller Engpässe kämpften sich unsere Schüler von Spiel zu Spiel durch und sind somit verdient weiter.
Große Namen und Sportelite
Am Dienstag, den 05.12.2017 spielte unsere Handball-Schülermannschaft der Jungen in der Pichterich-Halle in Neckarsulm um den Einzug ins RP-Finale. Am Turnier traten insgesamt sechs Mannschaften an, unter anderem die Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule aus Stuttgart, eine Eliteschule des Sports, das Justinus-Kerner-Gymnasium aus Heilbronn, das ebenfalls gespickt ist mit sehr guten Handballern lokaler Vereine, und das Albert-Schweitzer-Gymnasium – unser freundschaftlicher Dauerrivale. Die Erwartungen waren aufgrund der großen Namen und der prekären Personalsituation – gerade mal sieben Feldspieler und ein Torhüter – im Hinblick auf 80 Minuten Handball bis zum Ziel ausgangs eher gedämpft.
Spielpech und Findungsphase
Im ersten Spiel begegnete unser Team auch sogleich dem ASG Neckarsulm, das bereits ein Spiel gespielt und gewonnen hatte. Beide Teams schenkten sich nichts. Neckarsulm zeigte auch in der ersten Hälfte des Spiels die etwas bessere Spielanlage, konnte unserem Team, das sich in den ersten Minuten noch ein wenig finden musste, jedoch nicht davonziehen. Das verdankte das Team insbesondere auch Joel Mistele, der mit einigen schönen Paraden das Wegziehen der Neckarsulmer verhinderte. In der zweiten Hälfte war unsere Mannschaft deutlich mehr am Drücker und konnte durch ihr schönes Offensivspiel und mit konsequenter Verteidigung durch einen herrlichen in den Kreis eingesprungenen Kunstwurf von Quentin Walter erstmals in Führung gehen. Leider riss er sich dabei das Knie auf und durfte solange nicht weiterspielen, bis die Wunde ordentlich versorgt war. Nachdem aber nun der beste Schütze vom Feld war, schaffte es Neckarsulm Treffer für Treffer zu versenken, auf die wir nicht mehr antworten konnten. Somit verlor man das erste Spiel im Endeffekt äußerst unglücklich.
Im zweiten Spiel gegen die Akademie für Kommunikation aus Stuttgart konnten unsere Handballer jedoch ihre ganze Klasse durch einen deutlichen Sieg mit sechs Toren Vorsprung unter Beweis stellen.
Punktlandung im Halbfinale
Im Halbfinale erwartete uns mit dem Justinus-Kerner-Gymnasium aus Heilbronn eine echte Herausforderung. Das JKG hatte sich als Gruppenerster durchsetzen können und überzeugte schon im ersten Spiel mit einer kämpferischen Glanzleistung gegen die JFv-Cotta-Schule, der man in einem 13:13-Unentschieden alles abverlangte – es sei zu erwähnen, dass das JKG in diesem Spiel einem Sieg den berühmten Ticken näher war als die Cotta-Schule. Ein harter Brocken lag also vor unseren Jungs, die alles geben mussten. Jedoch zeigte unser Team eine hervorragende Mannschaftsleistung. Zwar lagen wir die meiste Zeit im Spiel mit ein oder zwei Treffern dem JKG zurück, doch etwa fünf Minuten vor dem Ende schafften wir es auszugleichen. Dann kam es zum offenen Schlagabtausch, wobei unsere Mannschaft spielerisch über sich hinausgewachsen ist und am Ende auch den schöneren Handball gespielt hat. So wehrte Joel Mistele 20 Sekunden vor Spielende beim Stand von 13:13 einen gefährlichen Ball glänzend ab, wodurch wir noch einmal in Ballbesitz kamen. Was folgte, war ein Bilderbuchangriff unseres Teams, den Hannes Hagelauer eine Sekunde vor dem Ende durch einen herrlichen Schlagwurf mit dem spielentscheidenden Treffer vollendete.
Finalticket gezogen
Im Finale hieß der Gegner Cotta-Schule, die mit vielen Spielern aus der Talentschmiede der SG Bietigheim bestückt ist, wobei der ein oder andere auch schon in der 2. Handballliga schnuppern konnte. Die Cotta-Schule besiegte in ihrem Halbfinalspiel das ASG klar mit sieben Treffern Vorsprung. Unsere Jungs waren nach 60 gespielten Minuten hier nicht mehr in der Lage, das Tempo der Cotta-Schule aufzunehmen. Allerdings im Wissen um das bereits gezogene Finalticket, versuchte jeder auf dem Platz dieses Finalspiel zu genießen und stellte den Spaß am Handball in den Vordergrund. So versuchte man doch noch das ein oder andere Kunststück im Spiel einzubauen, was oftmals in wunderschönen Toren endete. Dem verdienten Sieger Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule möchten wir an dieser Stelle natürlich gratulieren. Unseren Schülern wurde an diesem Turniertag alles abverlangt – die meisten spielten aufgrund unseres Personalnotstandes 80 Minuten am Stück durch. Schlussendlich kann man sagen, dass unsere GvSS-Handball-Schülermannschaft sich als eine wahre Einheit in allen Belangen hervorragend geschlagen und präsentiert hat. Mit einem zweiten Platz fühlt man sich oft genug als erster Verlierer, jedoch ist all unseren Schülern an diesem Tag klar gewesen, dass „Jugend-trainiert-für-Olympia“ richtig Spaß macht, man zurecht stolz auf die gezeigte Leistung sein darf und sich besonders über das Weiterkommen freuen kann.
Dank an Ausbildungsbetrieb
Wir bedanken uns bei der Bechtle Logistik und Service GmbH für die freundliche Bereitstellung ihres Auszubildenden für das Turnier.
Bericht: Sebastian Rückert